Der größte Halbmarathon der
Welt - mit fast 80.000 Läufern von Dänemark nach Schweden -
|
||
Die Øresundsbrücke |
Pfingstmontag im Jahr 2000. Fast 80.000 Läufer/innen aus Dänemark, Schweden und der restlichen Welt wollen über die neue Øresundsbrücke von Dänemark nach Schweden laufen. Die Strecke ist 21,1 km lang, ein Halbmarathon. Die ersten 4 km werden in einem Tunnel 20 m unter der Wasseroberfläche zurückgelegt. Dann geht es 4 km über die Insel Peberholm, dann über die 8 km lange Øresundsbrücke, die erst zwei Wochen später offiziell eröffnet werden wird. Zum Abschluss geht es noch etwa 5 km durch Schweden zum Ziel. Bereits am 10.06.2000 – zwei Tage vor dem Lauf – starteten wir Richtung Dänemark. |
|
Die erste Übernachtung hatten wir ca. 130 km vor Kopenhagen. Zum Abendprogramm gehörte natürlich die Fernsehübertragung der Fußball-EM. Ein gutes Spiel, mit einer ausgezeichneten Schiedsrichterleistung – die deutsche Nationalmannschaft war erst zwei Tage später dran. Am Samstag ging es weiter in die dänische Hauptstadt. |
Kopenhagen - Marktplatz |
|
Dort trafen wir uns auch erstmals mit unseren Freunden. U.a.
wollten sich Florian Meyer und Wolfgang Mierswa dieses einmalige
Erlebnis nicht nehmen lassen – später trafen wir auch noch Dr. Martin
Harborth und Arno Langanki – die niedersächsischen Schiedsrichter
waren vertreten.Stadionatmosphäre auf dem
Marktplatz von Kopenhagen – mit hunderten fußballbegeisterten
Menschen verfolgten wir das Gruppenspiel zwischen Dänemark und
Frankreich auf einer Großbildleinwand. Anschließend gingen wir noch
gemeinsam Essen – ein schöner, aber aufgrund des bevorstehenden
Laufes kurzer Abend. Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. Nach einem Frühstück, bestehend aus Müsli, Obst und Joghurt, trafen wir uns wie verabredet mit unseren Freunden, um gemeinsam gegen 11.00 Uhr einzuchecken. Wir mussten ca. 60 Minuten anstehen, bis wir den Check-Inn durchlaufen konnten. Wir bekamen ein Chip, der am Schuh befestigt die Zeit des Laufes elektronisch festhielt.
|
||
Gruppenbild der Läufer kurz vor dem Start
|
||
Unser Weg führte uns vorbei an Getränkeständen zum eigentlichen Start. Jeder Läufer bereitete sich nun auf das bevorstehende einmalige Großereignis vor. Auch wir nutzten die Gelegenheit für die kleine Notdurft an verschiedenen Bäumen unmittelbar vor dem Start. Der obligatorischen Fototermin fand anschließend statt – den Gesichtern eindeutig abzulesen. Nun
ging es Richtung START. Auch hier gab es noch
Wartezeiten, da nur 1.500 Läufer gleichzeitig
starten konnten. Dies war nötig, damit im ersten Laufabschnitt – dem
Tunnel – ausreichend Platz für jeden Teilnehmer gewährleistet ist.
Doch auch hier kam es noch zu Überraschungen: Arno Langanki und Ralf
Paulsen – Hotelier vom Hotel Paulsen in Zeven – trafen wir
unerwartet inmitten einer unüberschaubaren Menschenmasse. Dann ging es
los... Nach
wenigen Metern wurde er erreicht - der Tunneleingang. Nun musste jedem
klar werden, warum der Start so organisiert wurde. Viel Platz war
wirklich nicht, man überholte genauso viele Läufer wie man selber von
anderen überholt wurde. Es wurde schnell warm im Tunnel, die Luft trotz
Ventilatoren drückend und ich sehnte mich nach einer frischen Brise.
Diese bekam ich am Tunnelausgang – nun ging es bis zum Mittelpunkt der
Brücke nur noch aufwärts. Oben angekommen begann für mich die schönste Phase des Laufes. Man wusste, dass das Gröbste geschafft war. Musik klang aus Lautsprechern, Photographen erwarteten alle Läufer – die Beine waren wohlig warm und wippten zum Rhythmus von ABBA – Schweden war erreicht, man konnte es nicht überhören. Es ging auf der vierspurigen Brücke nur noch abwärts in Richtung Malmö. |
Los geht's...
Der Tunneleingang
Auf dem höchsten Punkt der Brücke |
|
Zwei Spuren waren den Aktiven vorbehalten – die beiden anderen
Fahrbahnen wurden von Bussen und LKW’s zum Transfer genutzt. Man grüßte
fröhlich die Läufer, die in den zahlreichen Bussen – die unentwegt
zwischen Dänemark und Schweden pendelten – saßen. Im
Ziel gab es sofort Getränke, Obst und u.a. einen riesigen Berg
Schoko-Riegel. Ich jedenfalls habe bis dato noch nie über 100.000 Twix
auf einem Haufen gesehen.. Nachdem
wir uns während des Laufes z.T. getrennt haben, war das Wiedersehen im
Ziel richtig toll, noch größer war die Freude darüber, dass alle
durchgehalten haben. Priiiima !! Nun ging es zum Rücktransfer nach Dänemark. Zunächst holten wir unsere Sachen von einer riesigen Rasenfläche ab. Hier suchten und fanden die meisten Läufer Ihre Rucksäcke – es klappte fast immer – Wahnsinn.
|
||
Wir
traten zur Rückfahrt nach Dänemark an, wie die Menschenmassen, die uns
während des Laufes bereits in den Bussen begegnet sind. An einer von insgesamt zwölf Reihen stellten wir uns an. Bis zum Einstiegspunkt beim Bus standen pro Schlange ca. 400 Läufer – zwölf Busse fuhren gleichzeitig vor, luden die Fahrgäste ein, Türen zu und parallel zur Laufstrecke zurück nach Dänemark. Sofort kamen die nächsten Busse und im 10 – Minuten – Takt ging es zurück nach Kopenhagen. |
Tausende Läufer suchen unter... ,,,ca. 80.000 gleichen Exemplaren den eigenen Rucksack |
|
Auf der Fahrt konnte man nochmals geniessen, was bereits geschafft war – man winkte den Aktiven zu, deren letzter Läufer nicht abzusehen war. Die ersten Starter gingen um 9.00 Uhr auf die Strecke – die letzten 1.500 Teilnehmer sollten gegen 16.30 ihr persönliches Rennen beginnen. Gegen
17.00 Uhr waren wir zurück am Auto und machten uns dann auf den
Heimweg. In Kopenhagen verfolgten wir in einer Kneipe dann noch den
ersten Auftritt der deutschen Mannschaft bei der EM 2000. Wir sahen hier
das einzige Tor der Nationalmannschaft und wohl deren bestes Spiel während
der Endrunde – es war ein grauenhaftes gekicke. Auf der Fähre nach Fehmarn noch ein Highlight: Wir konnten hier aufgrund des guten Timings während der Überfahrt das Spiel England – Portugal genießen. Ein rassiges Spiel und ein gelungener Abschluß eines einmaligen Erlebnisses:
|
||
Der größte Halbmarathon der
Welt - mit fast 80.000 Läufern von Dänemark nach Schweden -
|
||
Zum Seitenanfang Tauchen Schiedsrichter Brückenlauf
|
||
|