Bolifushi im Süd-Male-Atoll

14-tägiger Besuch auf der "Muschelinsel"

 

März 2008;

mittlerweile zum fünften Mal besuchten wir nun die Malediven. Dieses Jahr sollte uns der Weg auf eine Insel führen, die von den Maledivern einerseits "Boli" - mit "Muscheln" zu übersetzen - und gleichzeitig "fushi", was soviel wie Sandinsel bedeutet, genannt wird. Gerade den zweiten Teil des Namens trägt Bolifushi völlig zu Recht - herrliche Sandstrände und ausgedehnte türkisfarbene Lagunen laden zum Baden und Verweilen ein.

Wie immer, so soll auch dieser Bericht bisher unentschlossenen Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen Bolifushi zu besuchen, eine Informationsquelle und Entscheidungshilfe sein. Alle Details, wie immer bebildert, gibt es [hier...]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein kleines Paradies mit vielfältigen Möglichkeiten

Ein Reisebericht von den Malediven - Bolifushi im Süd-Male-Atoll

 

Vorwort:
Im nachfolgenden Bericht soll die Insel näher beschrieben werden. Auf das Resort, die Tauchschule und die Möglichkeiten vor Ort wird ebenso eingegangen, wie auf Unterkunft und Verpflegung. Die Informationen sollen darüber Auskunft geben, inwieweit Bolifushi den individuellen Erwartungen entspricht. Daher werde ich im Bericht weitesgehend auf Wertungen  verzichten. Vielmehr soll der von mir erlebte "Ist-Zustand" beschrieben werden. Hieraus kann dann die individuelle Wertung abgeleitet werden.

Also los ...

 

Bolifushi - ca. 30 Schnellbootminuten von Male entfernt

Am 22.02.08 flogen wir mit Srilankan Airlines von Frankfurt via Colombo nach Male; gebucht haben wir die Reise wie sooft Lastminute bei L'TUR. Ausschlaggebend für unsere Entscheidung waren einerseits die Flugzeiten. So starteten wir um 14.20 Uhr in der Mainmetropole, um am Folgetag bereits in den Morgenstunden um 08.05 Uhr in Male zu landen - der Aufenthalt in Colombo betrug zwei Stunden. Der Rückflug erfolgte am 06.03.2008 erst um 20.55 Uhr ab Male, sodass uns sowohl der An- als auch der Abreisetag voll auf der Insel zur Verfügung standen. Auch hier landeten wir zunächst in Colombo, ehe wir sofort im Anschluss nach Frankfurt aufbrachen, wo wir um 06.30 Uhr landeten. Die Flugzeiten betragen von Frankfurt nach Colombo ca. 10 Stunden und von Colombo nach Male ca.  75 Minuten.

 

 

Andererseits wollten wir auf "unserer Malediven-Insel" nach Lust und Laune tauchen. Insofern kam nur ein Ort mit einem gut erreichbaren Hausriff in Frage. Schnorcheln sollte gleichfalls gut möglich sein und kuschelig klein sollte unser Feriendomizil sein. Diese Vorraussetzungen brachte Bolifushi mit. Für uns bestand nur die Möglichkeit Halbpension oder AI zu buchen - und so entschlossen wir uns für letzteres. Auf Bolifushi versteht man unter AI jedoch nur bestimmte Getränke zu festen Zeiten - der angekündigte Aufschlag von 10% für den Service wurde nicht erhoben (Details hier).

Unsere Urlaubsbekanntschaften - an dieser Stelle herzliche Grüsse an Rebekka und Tom - hatten über L'TUR die von uns eigentlich bevorzugte Vollpension gebucht - wieso das bei uns nicht machbar war, erschliesst sich mir bis heute nicht. Die Preise für die dann einzeln abzurechnenden Getränke unterscheiden sich nicht von den Angeboten in der Minibar und sind nach unseren bisherigen Erfahrungen und im Vergleich zu von uns vorher besuchten Inseln auf Bolifushi (noch) relativ günstig (Details hier).

Aus im Internet befindlichen Reiseberichten wussten wir, dass Bolifushi vornehmlich von italienischen Gästen besucht wird, die über ihren Anbieter Veraclub in der Regel für eine Woche hierher gelangen. Die tägliche Animation wird komplett von Veraclub durchgeführt und ist somit natürlich voll auf die italienischen Urlauber und ihre Vorlieben ausgerichtet. Zuweilen wird während der Animation in der Nähe des Coffee-Shops die Musik laut aufgedreht, von der man auf der anderen Inselseite jedoch nichts mehr hört. Das täglich wechselnde und sich nach einer Woche wiederholende Abendprogramm (bis 23.00 Uhr) findet hier ebenfalls statt und ist in (un-)mittelbarer Nähe natürlich deutlich zu hören. Nach unseren Informationen soll der Vertrag mit Veraclub im April 2008 auslaufen, sodass sich die italienischen Veraclub-Gäste dann vornehmlich auf das benachbarte Resort "Laguna Maledives" konzentrieren werden. Gäste aus anderen Nationen waren während unseres Aufenthalts deutlich in der Minderheit. Sie kamen aus England, Tschechien, der Slovakai, Polen und Deutschland.

Bolifushi liegt am nord-östlichen Rand (Plan hier) des Süd-Male-Atolls und erreicht man von Male mit dem Schnellboot bereits nach ca. 30 Minuten - ein Transfer mit dem Wasserflugzeug wird bei dieser Entfernung nicht angeboten. Die Barfuss-Insel ist von einem herrlichen Sandstrand und einer grossen türkisfarbenen Lagune umgeben. Dadurch bietet die Insel beste Vorraussetzungen für geübte und weniger gute Schwimmer, Kinder aller Altersstufen können Strand und Wasser dem individuellen Können angepasst nutzen. Das Gleiche gilt für Schnorchler und natürlich Taucher.

Die Insel verfügt über einen kleinen ("sehr aufgeräumten") Shop, ein ebenso kleines Massage- und Spa-Center, die überschaubare Tauchschule und einem umfangreichen Wassersportcenter (Angebote und Preise), über das offene mit Sandfussboden ausgestattete Hauptrestaurant und einen in die Lagune gebauten Coffee-Shop, der gleichzeitig die Bar beherbergt, in der auch Snacks (ab 5 Dollar) angeboten werden (Inselplan hier). Der Generator von Bolifushi befindet sich in der "Staff-Area" nahe der Tauchschule und ist in diesem Bereich auch bei den angrenzenden Strandbungalows am deutlichsten zu hören.

Neben einer Tischtennisplatte und zwei Volleyballfeldern befindet sich ausserdem eine kleine Beachbar auf der Insel, die drei Zimmerkategorien unterscheidet. Insgesamt stehen in einem zweistöckigen Gebäude 31 Boli-Zimmer, 15 einzeln und auf Stelzen stehende Strandbungalows und 15 in die Lagune gebaute Wasservillen für die Gäste bereit.

Wir bewohnten im Obergeschoss ein Boli-Zimmer mit Balkon, welches einfach aber gemütlich und ohne Safe eingerichtet war. Die weissen Wände und das dunkle Holz ergänzten sich vortrefflich, eine Minibar, ein Deckenventilator und eine (recht neue) Klimaanlage rundeten das für mich überraschend positive Bild ab. Auf dem Balkon standen zwei Stühle und ein Tisch, ein Wasserkocher und die Minibar waren im Zimmer ebenso vorhanden, wie zwei Adapter zum Nutzen der mitgebrachten elektronischen Geräte. Das Badezimmer kam an dieses angenehme Äussere nicht heran, war aber stets sauber und verfügte zusätzlich über einen Fön. Im Erdgeschoss waren die Zimmer ebenso eingerichtet, lediglich dominierten hier Fliesen anstelle des Holzfussbodens.

Die Strandbungalows und Wasservillen, jeweils mit eigenen Terrassen und darauf befindlichen Liegen, konnten wir leider nicht besichtigen. Es bleibt daher zu vermuten, dass deren Ausstattungen mindestens gleichwertig, vermutlich jedoch qualitativ noch höherwertiger sind.

 

der Coffee-Shop

 

Blick von "unter der Palme am Coffee-Shop"

 

Boli-Zimmer aussen (Erd- und Obergeschoss)

 

Boli-Zimmer innen (Obergeschoss) - alle mit Meerblick

Zum Service des Roomboys gehörte es, das Zimmer zweimal täglich zu reinigen. Die übrigen Bediensteten - vornehmlich aus Sri Lanka und Indien - waren stets freundlich und lächelten nahezu ständig. Der Check-Inn und -Out an der Reception klappte schnell und unkompliziert. Selbst ein Frühstück nach der morgentlichen Ankunft wurde uns angeboten, was wir aber aufgrund der bereits drei eingenommenen Mahlzeiten an Bord von Srilankan Airlines dankend ablehnten. Da wir am letzten Tag erst um 18.00 Uhr von der Insel abreisten und bis 12.00 Uhr unser Zimmer verlassen mussten, wurde uns nach diesem letzten Strandtag in einem Zimmer die Möglichkeit zum Duschen und Frischmachen gegeben, was wir sehr gerne wahrgenommen haben. Die Fremdsprachenkenntnisse der Angestellten beschränkten sich grösstenteils auf Englisch und italienisch - Reklamationen über die ständig laufende Wasserspülung im Bad wurden freundlich entgegengenommen und umgehend behoben.

 

Das Hauptrestaurant bot das Frühstück von 07.30 bis 09.30 Uhr, das Mittagessen von 13.00 bis 14.30 Uhr und das Abendessen von 19.45 bis 21.30 Uhr an. Darüber hinaus hatte man gegen Aufpreis die Möglichkeit direkt am Strand zu dinieren. Hier konnte auch der bei einem Angelausflug gefischte Fang verzehrt werden, nachdem er von der Küche entsprechend zubereitet wurde.

Das Essen wurde jeweils in Buffetform angeboten und war auch hier vornehmlich auf den Geschmack der überwiegend italienischen Gäste und deren Essgewohnheiten ausgerichtet. Zum Frühstück gab es - neben den italienisch typischen Gebäcken - natürlich auch warme Speisen und Obst. Ansonsten dominierten unterschiedliche Salate und natürlich Pasta in den verschiedensten Varianten das Angebot beim Mittag- und Abendessen. Doch auch Fleisch, Fisch und Reis sowie z.T. gut gewürzte Currygerichte standen zur Auswahl. Im Coffee-Shop werden diverse Snacks angeboten, darunter Sandwiches und Pizza.  Aufgrund der langen Zeit zwischen Frühstück und Abendbrot, haben hierauf viele Gäste, die Halbpension gebucht hatten, gerne zurückgegriffen. Über die Qualität kann ich leider nichts aussagen, da wir aufgrund unseres AI-Pakets hiervon nichts probierten. 

 

das Restaurant mit feinem Sandfussboden

 

die Terrasse an der Bar lädt zum Verweilen ein

Tauchen: hier ist das Bolifushi-Diving-Center (BDC) zu Hause, eine kleine überschaubare Tauchschule und ihre Crew. Beim Einchecken wollte man unser ärztliches Attest nicht sehen, lediglich die Logbücher wurden intensiv und mit grossem Interesse vor dem Check-Dive begutachtet.

Die leihbare Tauch-Ausrüstung sah bereits älter aus, machte aber dennoch einen guten und sicheren Eindruck. Ebenso überschaubar ist die Anzahl der Lampen, die für einen Nachttauchgang geliehen werden können. Hier standen insgesamt vier Exemplare zur Verfügung. Bedenkt man desweiteren, dass jeder Nachttauchgang von einem Guide begleitet werden muss, verbleiben nur noch drei Lampen. Das führt natürlich zu einem individuelleren Tauchen, da nun i.d.R. nur wenige Taucher gleichzeitig unterwegs sind. Die obligatorische Begleitung eines Guides ist gleichfalls für jeden "Early-Morning-Dive" vorgeschrieben.

Besonders erwähnenswert ist zu ergänzen, dass die italienischen Gäste während unseres Aufenthaltes nicht so "tauchwütig" waren und es nach Auskunft der Crew auch generell nicht sind. So wurden Bootsausfahrten und deren Ziele erst bekanntgegeben, wenn man sich (zielunabhängig) für eine Vormittags- oder Nachmittags-Bootsfahrt am Board eingeschrieben hatte. Wir hatten in der Spitze acht Taucher auf dem Dhoni, zweimal ist das Schiff auch nur mit uns beiden unterwegs gewesen. Die Bootscrew war immer sehr umsichtig und zuvorkommen und der mancherorts entwickelte zeitliche Streß vor dem unmittelbaren Abtauchen kam nie auf. Alles war stets relaxed und so konnten wir alle Tauchgänge im Buddyteam geniessen, zumal die Preise für das Tauchen im Vergleich zu anderen Malediven-Resorts recht günstig sind.

Das Hausriff ist generell von zwei Seiten betauchbar und die Einstiege befinden sich nur wenige Meter von der Tauchschule entfernt. Hier hat uns besonders gefallen, dass die Korallen von der globalen Erwärmung nicht so schwer betroffen sind wie anderorts auf den Malediven. Wunderschöne Unterwasserlandschaften machten das Hausrifftauchen zu einem unvergessenen Erlebnis, wobei wir hier leider nie Grossfisch sehen konnten.

die kleine Tauchschule "Bolifushi-Diving-Center"

 

das Wassersport-Center

Fazit: 

Bolifushi bietet sicher für jeden Geschmack das Richtige. Einerseits laute Unterhaltung und Animation - andererseits aber auch die Möglichkeit sich zurückzuziehen und in Ruhe zu relaxen. Alle Altersgruppen und individuelle Vorlieben, ob in Wassersport ungeübt oder Profi, können hier ausgelebt werden. Mit dem uns avisierten Vertragsende zwischen dem Inselmanagement und Veraclub im April 2008 wird das derzeit (etwas lautere) südländische Temperament diese Insel sicher nicht mehr wie im jetzigen Umfang dominieren. Es ist sogar zu vermuten, dass die (jetzt von den Italienern durchgeführte) Animation ganz "verschwinden" wird. Dieses wird umso wahrscheinlicher, wenn Bolifushi tatsächlich noch in 2008 für einen weiteren Um- und Ausbau mit dem Ziel geschlossen werden sollte, hier ein Fünf-Sterne-Spa-Resort zu errichten; so jedenfalls die uns von den Angestellten zugetragenen derzeitigen Überlegungen.

 

 

 

 

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